Freitag, 30. Dezember 2011

Moose? Is heut nicht.

Wir waren auf Moosejagd. Nicht richtig Jagd, weil dafür brauchst du eine Lizenz und ein Gewehr. Aber auf Moosefotojagd.

Schon seit wir der ersten Person in Kanada erzählten, dass unser nächstes Ziel Neufundland sei, war die erste Reaktion immer: "Oh, passt auf, dass ihr kein Moose überfährt!" Es klang, als würde es hier nur so von Moose wimmeln. Als würdest du über eins stolpern, sobald du das Haus verlässt. Ups, ein zwei Meter hohes Moose steht vor der Tür, hätt ich fast übersehen. Auf unserer Anreise im Bus am ersten Tag hielt ich also die vollen neun Stunden gebannt Ausschau nach meinem ersten Moose. Nichts.

Na gut, man kann ja mal Pech haben. Dann aber vergingen zwei Monate und wir sahen immer noch keins. Sind wohl scheu. Wir müssen unsere Taktik ändern. Also nichts mehr dem Zufall überlassen, sondern suchen. Horchen. So gingen wir in den Wald, blieben mitten drin stehen und horchten. Bewegten uns nicht. Hielten nach Fußabdrücken Ausschau. Horchten. Nichts.

Ein Freund erzählte uns hier, wie die Moosejagd normalerweise aussieht, sobald du Lizenz und Gewehr in der Hand hältst: Du setzt dich in deinen Truck, fährst die nächste Landstraße auf und ab und schießt einfach, sobald einer vor dein Auto läuft. So einfach. Aber wenn Kamill und Larissa sich für Stunden in den Wald stellen und horchen: nichts.

Mittlerweile halte ich es für eine Legende, dass es hier je Moose gab. Eine Legende um Neufundland, die erzählt wird, um ahnungslose Touris wie uns ins Land zu locken.
Genauso verhält es sich übrigens mit Eisbergen und mit Walen. Es soll hier beides wohl geben. Nur nicht jetzt gerade, wenn wir hier sind. Erst letztes Jahr kurz vor Weihnachten tummelte sich ein Walpaar in der Bucht von Flatrock und blieb dort einen ganzen Morgen über. Dieses Jahr natürlich nicht. Kamill und Larissa sind ja da.

Also halten wir auch das für eine Legende. Ein fieses Gerücht. Genauso wie die Geschichte über den Weihnachtsmann damals. Ich bin drüber hinweg. Glaubst du noch an Moose in Neufundland? Haha! Wie albern!
Stattdessen schicke ich euch mal dieses Fakemoose zu, das vor Elkes Haustür steht. So nah, dass man fast schon drüber stolpern könnte und meinen könnte, hier gäbe es tatsächlich Moose...

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Was ist das denn?

Mini Me?
Wie ist der denn hier rein gekommen?

Samstag, 24. Dezember 2011

Joy to the world...



Tja, was gibt's heute Großartiges zu erzählen? Ich könnte ja von der knapp zwei Stunden langen Autofahrt mit einem Ziegenbock im Kofferraum schreiben oder von der lustigen Verkleidungsaktion, in der Kamill wie ein Schwerverbrecher aussehend durch St. John's gestreunt ist. Ich könnte auch den wunderschönen Wanderausflug in den schneebeckten Wald beschreiben. Aber es ist Heiligabend. Also bleibt nur eins zu sagen:
Wir wünschen Euch, liebe Familie, Freunde und Sonstige, ein wunderschönes und gesegnetes Weihnachtsfest! Gott wurde Mensch - möge uns das an diesem Wochenende wieder neu vor Augen geführt werden.

Und - darf ich noch jemanden grüßen? - meinem Bruder Sergej wünsche ich gute Besserung, dem gestern der Blinddarm rausoperiert wurde. Hoffe, du kommst Weihnachten nach Hause!!

Montag, 19. Dezember 2011

Gedankenprotokoll. Oder: Wie wir nach Neufundland kamen


Mittelhirn schreibend: "Neufundland ist eine Insel. Viele Schafe sind da",
Linke Gehirnhälfte verschlafen: "Boa, was ist hier los?"
Mittelhirn: "Ich schreibe gerad einen Blogeintrag",
Linke Hälfte: "Blogeintrag? Du? Was ist mit Kamill?"
Mittelhirn: "Kamill? Der ist voll mit Kaffee, äthiopisches Zeug, der schläft die nächste Woche nicht mehr. Aber du? Ich dachte du schläfst, Sprachzentrum. Willst du's hören?"
Linke Hälfte: "Mesencephalon!"
Mittelhirn (unterbricht): "Mittelhirn! Mesencephalon, das klingt nach Streber! Ich bin kein Streber! Ich mach den Herzschlag! Hörst du?"
Das Mittelhirn klatschte aufgeregt in die Hände
Mittelhirn: "Hörst du? Bum, Bum, das bin ich."
Linke Hirnhälfte: "Also gut, Mittelhirn. Ist ja gut, beruhig dich. Ein Streber? Nein das bist du nicht", es lachte etwas spöttisch dabei "nun gut, ließ mir deinen Blogeintrag vor! Gibst ja doch keine Ruhe sonst!"
Mittelhirn: "Also gut: linke Hirnhälfte: Neufundland..."
linke Hälfte (ungläubig): "Neufundland? Neufundland? Du weißt schon, dass wir nach Neuseeland wollen?"
Mittelhirn: "Äm, ich meine Neuseeland, natürlich, Neuseeland ist eine Insel. Und viele Felsen sind da."
Linke Hälfte: "Aber da steht Neufundland!"
Mittelhirn: " Ach wirklich? Oh tatsächlich, wie kommt das denn?
Ach Neuseeland, Neufundland, das ist doch dasselbe!"
Linke Hälfte:"Dasselbe! Und nein, ist es nicht. Neufundland und Neuseeland sind nicht dasselbe. Neufundland liegt in Kanada und Neuseeland bei Australien."
Mittelhirn: "Hör auf damit!"
Linke Hälfte:"Womit?"
Mittelhirn: "Ja mit den doofen Belehrungen!
Linke Hälfte: "Viele Felsen sind da! Hört sich nach Grundschule an."
Mittelhirn: "Lass das! Lass diese beleidigende, äm wie heißt das...? "
Linke Hälfte: "Kritik! Sonst was?"

Plötzlich durchzieht ein Schmerz den Körper und das Hirn, ein stechender Schmerz, als bräte einer einem eine Latte über.

Linke Hälfte: "Spinnst du? Bist du jetzt völlig übergeschnappt? Du kannst doch nicht einfach den Herzschlag aussetzen lassen?"
Mittelhirn: "Doch!"

Der gleiche Schmerz. Nur noch länger, noch quälender.

Linke Hälfte: "OK, OK! Neufundland, Neuseeland, alles egal! Schreib deinen Artikel!
Mittelhirn: "Danke! Neufundland ist eine Insel und da fahren wir jetzt hin! Nicht wahr?"
Linke Hälfte (zustimmend nickend und verlegen lächelnd): "Gut gut! Neufundland! Kanada! Wollten wir schon immer hin!"
Mittelhirn: "Gut, Also wo war ich stehen geblieben?"

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Weihnachtsfeiernmarathon

Noch 10 Tage bis Weihnachten! Was wünsch ich mir denn mal? Ähm... Hmm. Vielleicht eine Karte aus Paderborn? Wunsch erfüllt! Wir haben gestern eine Karte bekommen! Wir sehr man sich freut, wenn zwischen den tausend Briefen für Elke einer dabei ist mit der Aufschrift "Für Larissa und Kamill"! Danke, Mama!

Ansonsten gehts hier geradewegs auf Weihnachten zu. Elke hat viel Besuch, sodass wir immer Grund genug haben, Kekse zu backen. Alle großen Arbeiten sind erledigt. Die Scheune ist endlich wieder begehbar, es ist genug Feuerholz geteilt, die Lichterketten hängen.

Letzten Samstag haben Kamill und ich unsere eigene kleine Weihnachtsfeier gemacht, um auszunutzen, dass wir das Auto hatten. Sind in die Shoppingsmall gefahren und jeder durfte sich was als Geschenk aussuchen. Am Ende bin ich mit zwei Ohrringen mehr nach Hause gefahren und Kamill hat sich sein Geschenk für später aufgehoben, wenn er etwas Besseres findet, als eine Zeitschrift für 16 Dollar. Abends waren wir noch schön essen gegangen in einem Steakhouse. Kein Vergleich zu La Pampa, aber doch ganz nett gewesen.

Am Sonntag waren wir auf einer Weihnachtsfeier eingeladen, wo es schön Glühwein gab. Einen Weihnachtsmarkt gibt's hier nicht, weswegen wir natürlich umso mehr über den Glühwein hergefallen sind :)

Und heute kommt auch schon die nächste Weihnachtsfeier. Der Buchclub von Elke kommt heute. Jeder der Damen sollte ihr Lieblingsgedicht mitbringen und vorlesen. Auch eine Art, Weihnachten zu feiern. Wer ein hübsches Gedicht für uns hat, kanns ja zusenden, dann haben wir auch etwas zum Vorlesen :)

Sonntag, 11. Dezember 2011

Auszug aus dem Tagebuch eines Christkindes.



Der Weihnachtsmann hat Rentiere. Und er wird von Coca Cola gesponsort.

Der kann den Gören die Flausen aus dem Kopf treiben: "Warst du brav? OH NEIN?", zack, Knecht Rubrecht rufen, BÄÄM, Sache gegessen.
Ich muss jedem noch so ungezogenen Blach die Playstation bringen.

Er darf einen Sack tragen. Ich muss für jedes Geschenk einzeln los. Nicht gerade ein Wunder an Effektivität, diese Beschäftigung.

Hab ich schon gesagt dass der Weihnachtsmann Rentiere hat? Und während er schön Fell trägt, frier ich mir im Nachthemd hier die Hulle.

Als Kind die Balkone hochkrackseln, sich durch das spaltoffene Fenster quetschen und dabei die doofe Playstation nicht beschädigen und dann noch heil runterkommen. Kein feiner Arbeitsschutz!
Apropos Arbeitsschutz: Hat eigentlich auch einer daran gedacht, dass es nervlich verdammt anstrengend ist, sich ständig am Rande der Kriminalität zu bewegen? Stichpunkt: Kinderarbeit. Sicher nicht.

Der einzige Vorteil: ich hab nur Bayern, Italien, Irland und Polen. Den Rest muss der Dicke machen.
HA: NEUFUNDLAND macht er. Für die paar Nasen extra dahinjetten! Sein Problem!

Dienstag, 6. Dezember 2011

Hach das Leben ist schön.

Letzten Freitag konnten wir ein Konzert von der Original-Newfoundland-Band "The Once" sehen. War ein Weihnachtskonzert in einer Kirche, was dem Ganzen ein sehr festliches Flair gegeben hat, wobei man bei vielen Songs am liebsten aufgestanden und mitgestampft und getanzt hätte :-) Hier ein Video von denen, aufgenommen in einem Pub in St Johns, wo wir auch schonmal waren:



Apropos Pub. Der Samstag fing erstmal nicht sehr vielversprechend an. Haben uns eine Santa-Claus-Parade angesehen, die durch das Dorf zog. Gähn. Ach, die schmeißen Bonbons, hinterher! Gähn. Winke winke... Dort trafen wir dann aber auf Margot, eine Freundin Elkes, die in die Stadt fahren wollte. "Oh, könntest du uns vielleicht mitnehmen?" "Yes, sure!" Huchuu! So verbrachten wir den ganzen Samstag dann in einem Museum, in der Bibliothek, und - um mal auch etwas neufundländische Kultur zu pflegen - in nem Pub. Und zwar geschlagene vier Stunden in dem selben Pub, wo wir aus Geiz an jeweils zwei Bieren nippten und eine Fish'n'Chips-Portion teilten. Die Rechnung bitte. 45 Dollar. What???? Yes, 45 Dollar. Moment mal, da stimmt doch was nicht. So fängt Larissa an, mit der Barkeeperin zu diskutieren, die sie dann höflich darauf hinweist, dass ein Bier nunmal 7,75$ kostet. Wow. Ok. Trinkgeld gabs nicht. Pubs in St Johns bis auf Weiteres erstmal auch nicht.

Den Sonntag verbrachten wir schön entspannt bei einem Ehepaar, das wir in der lokalen Gemeinde hier kennengelernt haben.

Und diese Woche... tatarata! Sind wir ganz allein hier und machen Housesitting, während Elke in Toronto ist! Das heißt: Ausschlafen, mit dem Auto cruisen und Facebookparties! Hihi. Nein, Elke, keine Sorge, wir sind verantwortungsvolle Leute, die gut auf Haus und Hof aufpassen. Nach dem Ausschlafen :-)

Dienstag, 29. November 2011

Musikabend


ist zwar länger her, aber nunja.

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Donnerstag, 24. November 2011

SchneeMÄNNER



Es schneit!
Und zwar nicht so Puder, Puder, schön, schön, Schnee. So Mädchen, ach wie schön Schnee.Pfff. Fischerinsel! Wenn es hier schneit, dann so Männerschnee. So 30 cm und Wind: Volles Rohr.So lass gehen Kapelle, Schleusen auf Schneefall. Das ist wahrer Schnee. Männerschnee eben. So mit Auto kommt nicht mehr Berg hoch und 1000 Grad unter Null und ja das geht. Physik ist auch ein Mädchen. Minimale Temperatur -284 Grad Celsius? Pff zum zweiten, Kindergarten. Das ist doch nichts. Hier ist minus 1000 Grad Weicheierigkeit! Oder, die Ammis haben ja das komische nichtmetrische System: Plus eine Million Grad Männlichkeit!
So ein Wetter gefällt mir. Das ist gerad meine Körpertemperatur!
Da kann ich mich schön einmümmeln, heiße Schokolade trinken und GZSZ übers Internet gucken.

PS: wer sich fragt, ob unser Computer wohl auf ist - er ist es. Nach männlichem Reparieren ohne Anleitung lesen läuft männliches XP wieder!!!! Der chique, kleine, stylische, männliche Mac geht wieda!
Grunz, grunz!

Mittwoch, 23. November 2011

Der östlichste Punkt Nordamerikas!

Da waren wir heute! Cape Spear - ein unscheinbarer Fleck im Nirgendwo, auf dem ein alter und ein neuer Leuchtturm hausen. Wie war's? Kaaaalt! Und wiiiindig! Der Winter kommt so langsam. Zeit für heiße Schokolade, doppelt Socken und den dreifach-um-den-Hals-wickel-Schal. Und... für wunderschön kitschige Plastik-Weihnachtmänner, -Rentiere, -Schneemänner und allerlei anderen bunt beleuchteten Weihnachtsschnickschnack, die hier in die Vorgärten gepackt werden. Der Wettbewerb hat begonnen, das Haus mit dem meisten Weihnachtsplastikkrimskrams wird hier auf unserm Blog gekürt...
Ansonsten können wir nach drei Wochen Landleben endlich wieder etwas Stadtluft schnuppern. Sind diese Woche bei Eva, einer österreichischen Freundin von Elke, bei der wir ganz großzügig for free hausen dürfen. Nachteil: Wir sprechen wiedermal nur Deutsch miteinander und das Englischlernen macht nicht wirklich Fortschritte. Vorteile: Eva ist eine der großzügigsten Personen, die wir bisher getroffen haben! Sie hätt wahrscheinlich sogar nichts dagegen, wenn wir in ihrem Haus eine Party stattfinden lassen würden. Und St. John's ist einen Steinwurf entfernt. Endlich wieder Fast Food, Shoppingmalls und überfüllte Straßen, so viel man will! Juppie! Nein, die Stadt hat natürlich mehr zu bieten, als das. Was, das schreiben wir ein ander Mal ausführlicher, denn Leute beklagen sich, dass unsere Einträge hier immer viel zu lang sind.

Freitag, 18. November 2011

das geht hier schlag auf schlag

Master in Physik, pfff... Wenn das hier geschafft ist, werd ich Herzchirurg. Bis jetzt liegt der Patient noch im künstlichen Koma , stabilisiert sich aber. Computer bootet wieder, wir sind nun wieder per Email zu erreichen.

Donnerstag, 17. November 2011

oh no!

leider haben wa nen wurm im Apfel: ne faule festplatte! Unser Computer streikt und tut gerade garnichts ausser nen grauen Bildschirm anzeigen. faules Stueck!

Mittwoch, 9. November 2011

Möchtegern-Farmer



Unsere zweite Woche in Neufundland ist voll zu gange und so langsam stellt sich eine Art Alltag ein. Wobei man es Alltag auch wieder nicht richtig nennen kann, da wir jeden Morgen gespannt auf die Anweisungen, nein, Anweisungen klingt so streng, auf die Vorschläge von Elke warten, was für Arbeiten heute anstehen, die wir Stadtkinder noch niiieee vorher in unserm Leben gemacht haben. So langsam häuft sich dabei eine stattliche Zahl dieser Dinge an, die da wären:

- Kartoffeln ernten. Ich sag nur: Es ist eine Kunst für sich, die Dinger bei der suche mit der Mistgabel nicht erst zu erstechen, bevor man sie aus dem Boden fischt.
- Eine Ziege an den Hörnern packen und mit Futter ablenken, während sie eine Pediküre bekommt. Hat ne unglaubliche Kraft, so eine Ziege!
- Einen Hund täglich Gassi führen. Nie gemacht. Musst du erst nach Neufundland kommen, um das zu lernen.
- Ein fussballgroßes Feld abgehen und die Pferdeäpfel aufsammeln, die sich über einen Sommer dort angehäuft haben. Dir dabei immer laut aufsagen: Ist gut für den Kompost! Ist gut für den Kompost!

Außerdem sind wir ziemlich gut darin, kreative Gründe für eine Pause zu suchen und einen Muskelkater zu bekommen, wenn wir die Schaufel zum Erde ausheben nur anfassen.

Und jetzt noch ein Geheimtipp für die Damen: Jetzt ist die Zeit, Krims Krams ausm Wald zu sammeln und zu trocknen, um einen eigenen selbstgemachten Adventskranz zu basteln! Da mach ich unsern Gemeindefrauen bald Konkurrenz, wenn es wieder heißt: Gib mir Dreck, Wiese und Stöckchen, ich mach daraus Deko.

Sonntag, 6. November 2011

Aha. Ein Ampelknopf!


Seit etwa zwei Wochen fotographiere ich jedes unterschiedliche Ampelknopfmodell, das ich sehe und die Galerie wird fortgesetzt. Denn ich weiß, es gibt sie da draußen! Die unzähligen, anonymen und nicht beachteten Ampelknopffans und Dani, den Profiampelknopfknüpfer :-) (Mein Weg, Grüße zu senden)

Donnerstag, 3. November 2011

Pouch, hä? Cove, was?

Wir sind also in Neufundland, Pouch Cove, heißt das Dorf, das etwa 30km von der einzigen wirklichen Stadt, St. Johns entfernt ist. Unser Host Elke, selber von Deutschland, hat hier ein Gasthaus (das Point East und wir sind genau da:
Größere Kartenansicht, genauer gesagt: rechtes grünes Fenster oben, hinter der Tanne, Fichte oder was weiß ich. Wenn das "Google-Datenschutz-da-lach-ich-nur"-Auto vorbei fährt, dann winken wa das nächste mal freundlich:)
Bei Elke wird gerade ein Zementboden in einer Scheune gelegt, eine Treppe gebaut und ein Hund Gassi geführt, Kartoffeln ausgegraben, Gäste versorgt und Hühner und Ziegen gefüttert. Sodass rein theoretisch genug Arbeit anfallen könnte?!? Wir sind schon ganz gut beschäftigt. Offenbar ist die Theorie nicht so weit von der Praxis entfernt wie es einem lieb ist, hihi.
Ansonsten gibt es hier ab und zu Musikabende, Wanderungen und dergleichen, gesellig sind sie die Fundis.
Uns gefällt es hier echt gut und wir freuen uns auf die zwei Monate hier.
Allerdings haben die Leute hier einen Akzent, ich sag es euch! Die meisten sind irische Einwanderer und reden auch so. Den Mund öffnen sie nur beim Zahnarzt. Ein irisches Genuschel wie Ozeanwellen, nenene. "My nm i Gregr, Torstn.hlo" WHAT? Wie heist der Kerl? Und was will er?

Sonntag, 30. Oktober 2011

Point East, Neu Fundland



Wir sind da. Angekommen. Fix und fertig aber alles egal, wir sind da nach 48 Stunden Bus und Schiff. Und das kann ich zumindest sagen: West-Neu Fundland ist echt unglaublich. Bergmassiv direkt am Atlantik.

Samstag, 29. Oktober 2011

Schlaf ist was für Anfänger...

Gestern, also Donnerstag, Nacht stiegen wir hochmotiviert um halb eins in der Nacht in den Bus in Richtung Neufundland ein, den wir jetzt gerade, fast 24 Stunden später - endlich - verlassen haben. Also nicht ganz denselben. Auf dem Weg haben wir ungefähr vier Mal den Bus gewechselt, so konnten wir die unterschiedlichsten Fahrstile der Fahrer im Detail studieren, zum Beispiel die Bremskraft mitten in der Nacht, wenn man gerade eingeschlafen ist und dann bei jedem Bremsen wieder wach wird und fast aus den Ledersitzen fällt. Bei mir auch nicht nur fast.

In einem Ort, keine Ahnung wo, erklang vom Fahrer die Ansage, dass wir beim nächsten Subway für eine halbe Stunde Rast machen. Haben wir zumindest so verstanden. Juppi, ein McDonald's war auch grad in der Nähe, also sind wir hin. Beim Rausgehen dann der Schock: Der Bus stand nicht mehr da. EINFACH NICHT MEHR DA!!!! Allein gelassen ohne Gepäck und Jacke im Nirgendwo! In dem Moment war mir klar, dass mein Englisch doch noch ausbaufähig war. Kamill, rational und besonnen wie er ist, ging dann erstmal nach Subway. Nein, nicht um sich einen Sandwich zu bestellen. Er sah dort jemanden aus unserm Bus. Der erzählte uns, dass der Bus nur woanders noch Leute abholt und in einer halben Stunde wiederkommt. Puh! Die halbe Stunde brauchte ich auch, um mich von dem Schreck wieder zu erholen.

Munter ging's weiter über Stock und Stein, bis wir an unserm vorläufigen Ziel North Sydney, den Ablegehafen für die Fähre nach Neufundland, erreicht haben. Dass wir es erreicht haben, war uns auch nicht sofort klar. Erst, nachdem der Busfahrer in unsere Richtung schrie: "Ferry to Newfoundland!!", war uns dann auch mal klar, dass wir gemeint waren und langsam aussteigen sollten.

Jetzt, Freitag um 23 Uhr, sitzen wir also auf der Fähre und warten, bis es losgeht. Wenn wir morgen früh nach sieben Stunden Fähre den Bus erwischen, erwartet uns nochmal eine 13-stündige Busfahrt bis nach St. John's. Von wo uns unsere Gastgeberin abholen wird. Vielleicht im Halloween-Kostüm, es wird nämlich der Halloween-Samstagabend sein. Wer weiß, vielleicht sind wir dann ja auch so weit, auf ne Halloween-Party mitzugehen, als Zombies werden wir nach dem Schlafmangel schon durchgehen ;-)

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Kanada ist ein zweisprachiges Land. Ein Teil spricht Englisch, der andere was anderes.



Jetzt sind wir in Quebec. Und ich meine so richtig Quebec. Quasi Quebec Quebec, ok genau gesagt Quebec City in Quebec. Und wie ist es?
Such a lovely city, sag ich euch. Eine Stadt zum Verlieben. Verwinkelt, verträumt, verschlafen. Quebec ist, wer weiß warum, die einzige Stadt mit Stadtmauer oberhalb Mexikos (Langweilig? Von wegen langweilig! Bildung! Übrigens werden "!" Ausrufezeichen Schreibalken genannt. Überlegt mal wieso!!!). Dumm ist nur, dass sie hier eine Art Scheinsprache sprechen, ein Tonsammelsorium, das sie zur Kommunikation und Interaktion benutzen. Ich glaube die Ansammlung an Lauten nennen sie "französisch". Es scheint den Kehlkopflauten der Himalayabewohner und den Klicklauten mancher afrikanischer Stämme nicht unähnlich. Auf jeden Fall höchst interessant für Linguisten wie Emilia (der wir eine gute Besserung wünschen: "Gute Besserung, Emilia"). Ansonsten: zu schön hier.

Dienstag, 25. Oktober 2011

On the way

After two weeks of beeing a professional stonesorter, basement organisator and non paid long sleeper (just a hobby) it was time to leave. I said no, but time said you have to. Stupid time, it's always right. And does it count that we love Wendy's and Paul's home, and that we like them? No? Come on, stupid time! Make an exception!
We tried everything but we had to leave. Oh man.
Thanks Wendy and Paul and best greetings to Diana, Guss, Fae, Gregor, Hal and Neil.
Did we forget one? Oh ja, definitive Mattheo and superwwoofer Viktor.

Montag, 24. Oktober 2011

Wenn einem etwas ans Herz wächst, kann das einen Herzinfarkt verursachen?

Vorgestern taten wir der Sozialisierung ersten Teil:
Lecker essen, lecker Dinner, weil:
die andern ins Haus bestellten,
und lagen zwischen Hier und Dort Welten,
wir durch Land und Prärie zogen,
Ungelogen,
es dämmerte, als wir ihr Land betraten,
doch waren wir nur in ihrem Garten.
Eine Odysee und keine Reise,
so hieß es weise,
doch wo ging es in die weite Welt hinaus?
Oh nee, nur ins Nachbarshaus.

Der Sozialisierung Teil zwei:
es ging ins Auto, doch war uns dies einerlei.
Lunchpackete geschmiert,
im "eine Million Kilometer im Auto" waren wa nun versiert,
ging es wieder weit ins Land.
Halloween-Feier wurds genannt.
Ein riesen Spaß für Klein und Klein,
und da wir haben der Kinder kein.
war es ok, mehr nicht,
so gesagt aus meiner Stänkersicht.
und Montag gehts wieder auf weite Tour
Sach mal, wo liegt dieses Neu Fundland nur?
Es war toll hier bei Paul und Wendy
und wer denkt, ich mach den doofen Reim mit Candy, der hat sich geschnitten! Alles klar?

Dienstag, 18. Oktober 2011

Merickville dich auch!



Wer mal hingeguckt hat, von wo der letzte fabiose Artikel, den Larissa grazil fertigte, abgesendet wurde, der möchte auf den Trichter gekommen sein, wir sind im Irgendwo namens Merickville. Dieses Nirgendwo ist eine Autostunde von Ottawa entfernt, und das ist die kleine, schnucklige Hauptstadt von Kanada. Merickville ist mindestens genau so schnucklig und dazu noch winzig. Zählt man alles Gewürm und Gesocks noch mit, sind es an die 1000 Seelen.
Und was machen wir in so nem provinziellen Redneck-Nest? WWoofing. Was ist das denn schon wieder? Keine Sorge, Mamas und Papas, es ist totally legal. Übersetzt heißt es Farmarbeit ohne Bezahlung, aber dafür mit freier Kost und Logie. Klingt wie moderne Sklavenarbeit und ist es sicher irgendwo auch, aber nicht hier. Wir sind bei einem älteren Ehepaar, Wendy und Paul, das unglaublichste, bücherfüllendste Ehepaar seit... auch ich weiß auch nicht, seit langem. Sie lebten lange Zeit in Pakistan, Indien, Costa Rica, Ghana... und von 2004-2006 in Afganistan, Mazari Scharif, das ist da, wo die Deutschen gerade stationiert sind. Wir sind uns so ähnlich - alles Länder die ich unbedingt, ja unbedingt sehen will. Ok, dies war ein Scherz. Und das interessante ist, sie waren da aus dem selben Grund, aus dem wir in Kanada sind: Aufbauhilfe.
Ja und was machen wir als Greenhorns auf der Farm? Larissa muss Lavendel für den Winter präparieren (Lav Was?), Anis pflücken (An wer? und was macht er da?) und ich muss den Keller begehbar machen, also ausrümpeln und, wobei wir wieder bei Sklavenarbeit sind, Steine sortieren. Hab dafür eine kleine Steinsortieranlage gebaut und mit der macht es sogar Spass... von wegen Sklavenarbeit, morgen ne Runde sortieren, yeah. Wir haben hier unser eigenes, gar nicht kleines Appartment und einen reich gefüllten Kühlschrank, mit anderen Worten: uns geht's hier so richtig gut.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Wer braucht schon ein Auto -

- wir nicht. Wofür auch. Kostet nur Geld: Versicherung, Registrierung, Sprit... Dazu noch den Stress, es fahren zu müssen. Vielleicht noch bei Sturm und Regen und Wind und Schnee und so. In Kanada. IN KANADA! Wo der Schnee gut hüfthoch sein kann. Wenn nicht höher. Bestimmt. Wer will da schon ein Auto. Busfahren ist doch auch toll, oder Züge, die fahren hier auch. So ein paar zumindest, einmal Tag. Die großen, wirklich wichtigen Ziele erreichen wir damit schon. Und diejenigen ohne Bus-, Flug- oder Zugverbindung sind ja - seien wir mal ehrlich - auch nicht wirklich sehenswert. Wofür also mit dem Auto da durchdüsen und kostbares Sprit verbrauchen? Eben.
Wir haben also kein Auto gekauft.
Im Gegenteil. Wir haben denen, den lieben quebecanischen Autohändlern, auch noch unsere Anzahlung dagelassen, weil die so unglaublich zuvorkommend waren und uns zwei volle Wochen Bedenkzeit ließen, indem sie das Auto einfach nicht fertig bekommen haben und uns immer wieder auf den nächsten Tag verwiesen. So hatten wir also genug Zeit, es uns WIRKLICH mal zu überlegen, ob wir überhaupt das Auto brauchen, wofür wir satte 500 kanadische Dollar Anzahlung bezahlt hatten.
Am Ende entschied das Los. Es sprach dreimal "nicht kaufen". Also nicht kaufen.  Es sei denn für 500 Dollar weniger als den besprochenen Preis. Bei diesem Vorschlag hat der Chef Kamill einfach mal angeschrieen und uns nicht mehr angeschaut, während der Rest der Mannschaft den Kopf über uns schüttelte. Keine Ahnung, was die haben. Wir sind einfach gegangen. Wir verstehen eh kein Französisch (sonst hätten wir wahrscheinlich auch gewusst, dass die Anzahlung bereits als Kauf angesehen wurde).
Wer braucht schon ein Auto in Kanada. Wir nicht.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Die Top 3 der unheimlichsten Unterkünfte

Auf unserer Tour haben wir schon in so manchen Unterkünften übernachtet, die nicht ganz geheuer waren und gut und gerne als Gruselhäuser durchgehen. Hier sind die drei unheimlichsten Schlafgelegenheiten, in denen wir bisweilen unterkommen durften.

Platz 3: Die Romantik alt eingesessener Steinklötze Eines Tages buchten wir ein Bed and Breakfast-Zimmer in Toronto, beschrieben als das "Romantic Mansion" Torontos. Günstig war es auch. Also: buchen. Von außen unscheinbar wurden wir innen mit düsterem Licht beim Eingang und klassischer Musik aus dem Hintergrund begrüßt - die Schlüssel mussten wir uns zwei Häuser weiter von der Tante des Besitzers abholen. Wir schleppten unsere Sachen in den dritten Stock über knatschende Treppenstufen. Auf jeder Etage schauten uns düstere Steinstatuen an. Oben angekommen starrte uns ein Gesicht mit aufgerissenem Mund an - wieder eine Statue, die an der Wand angebracht ist. Wie romantisch. Das Zimmer entpuppte sich als Reinfall: Ein riesieges Bett. Punkt. Aufgrund der Größe auf einer Seite des Bettes war ein Meter Platz bis zur Wand, was es uns erlaubte, die Tür auch zu öffnen, doch das war es dann auch schon mit Bewegungsfreiheit. Auch der Rest des Hauses glich eher einem schlechten Film über längstvergessene Epochen. Düstere Gestalten, die von riesigen Gemälden auf einen hinab blickten, in Dunkelheit versunken, was den dunkelrote Tapeten, den vergilbten Gardinen und der schwachen Beleuchtung zu Schulde kam, dazu die immerwährende klassische Musik aus einem Zimmer, in dem ein einsamer PC allein für diesen Zweck aufgebaut wurde - benutzen durften wir ihn nämlich nicht. Unterstrichen wurde dieses Ambiente durch Überwachungskameras in jedem öffentlichen Zimmer, die auch bloß darauf aufpassen, dass man sich nicht an dem Teekocher vergeht. Den durften wir nämlich auch nicht benutzen. Und wenn doch, dann hätte wahrscheinlich die Tante zwei Häuser weiter die Lichter nur noch dunkler eingestellt, damit wir den Teekocher einfach nicht mehr wiederfinden. Und ein paar weitere unsympathische Statuen aufgestellt, die uns gänzlich verjagt hätten. Auf jeden Fall unser Platz 3.

Platz 2: "Hier ist der Schlüssel für die Zelle 9 im vierten Stock! Angenehmen Aufenthalt!" Wer kann schon sagen, eine Nacht in einem hunderte von Jahren alten Gefängnis verbracht zu haben? Wir! Wir! Wir! Das Jail-Hostel in Ottawa nämlich war ein reales Gefängnis aus dem frühen 19. Jahrhundert und wurde nun zum Hostel umgebaut. Wir dachten uns, ok, es wurde umgebaut, dann wird's wohl auch schon behaglich werden, kann ja nicht so schlimm sein! Falsch gedacht! Um zu unserem Zimmer zu kommen, mussten wir zunächst eine 15 Zentimeter dicke Tür öffnen, einen mit schwarzen Backsteinen ausgebautes Treppenhaus betreten, wo Gitter zwischen den Treppen verhindern sollten, dass die Insassen sich selbst umbringen, dann einen langen, düsteren Gang passieren, der von engen kleinen Zellen umzäunt ist, bis wir schließlich unsere Nummer 9 fanden: Ein Doppelbett aus Eisengerüst, das quietscht, wenn man auch den Hauch einer Bewegung darin macht. Also stramm liegen, nicht atmen, dann ists ruhig. Wenn man von den Durchzuggeräuschen absieht, die durch die Gittertüren pfeifen. Und dem Schnarchen der Nachbarinsassen natürlich, denn dessen Türen sind natürlich wie auch unsere nicht-schalldichte Gitterstäbentüren. Ach ja, zum Thema Behaglichkeit: Ist nicht. Die Hostelbetreiber legten bei ihrem Umbau Wert auf Authentizität. Das hat uns das Feeling dafür erlaubt, wie es so war, damals, vor 150 Jahren, als Strafgefangener auf seine Hinrichtung zu warten. Im quietschenden Bett. Mit Backsteinwänden, Durchzug, Gitterstäbentüren und allem, was da so zugehört. Allein auf's Klo gehen wollt ich nachts jedenfalls nicht. Kamill musste mitkommen zum Händchenhalten. Was nicht schlimm war, da er ebenfalls kein Auge zubekommen hat. Unser Platz 2.  

Platz 1: Katzenjammer in Brooklyn Hier kommt unser Platz 1 der gruseligsten, unheimlichsten Unterkünfte, in denen wir bisher waren: Ein Privathaus in Brooklyn, New York. Oh ja, ein Privathaus. Gefunden auf einer Seite im Internet. Erst später kam uns dann der dunkle Gedanke, dass es nur deshalb als Privathaus angepreist wurde, weil die Genehmigung fehlt, es offiziell als Hostel laufen zu lassen. Denn, das Haus war nahe davor, einfach in sich zusammenzufallen. Buchstäblich. Der Garten war ein Urwald, das Tor zum Eingang noch vorhanden, doch zugewuchert, also musste man durch ein zweites Tor daneben. An der Tür wurden wir begrüßt mit dem Schild: "The department of buildings has determined that conditions in this premises are imminently perilous to life" was soviel bedeutet wie "Das Gebäudeamt erklärt die Bedingungen dieses Geländes für lebensgefährlich." Aha. Hübsch gewarnt gingen wir also rein in unser kleines, süßes, lebensgefährliches Nest. Hohe Decken und ein riesiges Vorzimmer lassen die Pracht erahnen, die das Haus einmal hatte. Hatte wohlgemerkt. Übrig geblieben sind abblätternde Tapeten, offene Drahtanschlüsse, nichtfunktionierende Toilettenspülungen und überall Bretter, die zusammenhalten sollen, was nicht mehr von selbst halten will. Ganze Treppengeländer zum Beispiel. Macht doch nicht, hier ist ein Brett, hämmer das einfach zwischen. Hält schon. Bestimmt. Unser Zimmer lag dann praktischerweise ganz oben. Nicht im Dach, höher. In einer Art Turm am Dach. Vorzustellen durch einen zweieinhalb mal zweieinhalb
Meter-Raum, der auf allen vier Seiten von Fenstern umgeben ist und nur durch einen schmalen Gang von unten bestiegen werden kann. Begleitet wurde unser viertägiger Aufenthalt durch so ungefähr einem Dutzend Katzen, die das Haus als ihr Eigentum nennen, wenn "mit Haaren markieren" Eigentum kennzeichnet. Aber hey, war günstig! Und wenn das Haus noch nicht eingestürzt ist, dann steht es noch heute und knartscht vor sich hin. Unser Platz 1.

Montag, 10. Oktober 2011

Als Eliascheses sich dachten, (hier die Einheimischen schon lachten) ein Auto zu ersteigern und sich nicht zu weigern Geld in die Hand zu nehmen, sich zum Händler zu bequemen und sich das Passende zu erwählen, auf die ehrliche Art, nicht zu stehlen, wussten sie es nicht, warum man meint: Kanada ist Autokaufbürokratenland, wie es scheint. Das Auto musste zum Safety Check und ist erst Dienstag fertig. Gestern sind wir von unseren phantastischen Hosts mit der Übergangsausleihschrottkarre ins Umfeld gefahren. Heute sind wir nach dem Gottesdienst, den wir in einer großen Kapelle mit echt wenig Leuten gefeiert haben, war Thanksgiving (ein Einschubinformationsstückchen), in ein Hostel in Ottawa gezogen. Die Gegend hier ist recht cool, sieht man von der Zungenrede ab, die die Quebecaner praktizieren (die nennen es französisch, pfff.)

Samstag, 8. Oktober 2011

Nur weil es Fragen aufwirft: Ein Auto haben wir immer noch nicht, also kein eigenes. Nun fahren wir richtig schlecht gelaunt ein Mietauto von der Werkstatt. Unser Ford Windstar wird erst Dienstag fertig. Schöne Wurst!

Freitag, 7. Oktober 2011

Aufwachen Gatineau

Wir hängen momentan in einer Stadt namens Gatineau rum. Französisch sprechendes Quebec, oh weh oh weh. Gatineau ist 130 mal größer (ok aufgerundet: 131mal) als Bentfeld und genauso ein verschlafenes Nest. Die Bürgersteige werden erst gar nicht runtergeklappt. Gatineau ist die wohl dörflich provinziellste Großstadt der Welt. Rentnerparadies. Wir wohnen bei unserem Host Marc, der lustigerweise eine WG mit seiner Schwester hat. Und die zwei sind toll. Sie führten uns in die Feinheiten quebecanischer haute cuisine ein, deren Hauptbestandteil Fleisch in allen Variationen ist. Fleisch in Kuchen, Keksen, Fleisch im Essen und in der Sauce, gekocht, gebraten, gepökelt und alles in einem Gericht. Tolle Leute, wir haben es hier schon genossen.
Heute entscheidet es sich auch ob wir ein Auto bekommen... UHHH... AUFREGEND. Der Vorteil wäre: wir hätten ein Auto, der Nachteil: Pleite. Mal schaun wie es wird.

Montag, 3. Oktober 2011

Neuer Monat, neue Stadt!

So, es ist Zeit für einen Tapetenwechsel. Die letzten Tage verbrachten wir in Toronto, unentschlossen darüber, was wir weiter machen wollen, wie es weiter gehen soll. Haben fleißig nach einem Job gesucht, da der erste Monat recht teuer war. Haben auch einen Job gefunden: Zeitarbeitsfirma, wo wir zum Kellnern, Spülen, Kochen hingeschickt werden. Die andere Idee war, nach Ottawa zu gehen und es noch einmal mit einem Auto zu versuchen, da wir nächste Woche sowieso auf einem Farmstay nähe Ottawa sein werden. Alles ist hier einfach zu weit voneinander entfernt und man kommt einfach nicht weg von den Städten mit den Bussen. Die zweite Wahl hat gewonnen. Sind jetzt also in Ottawa! Eigentlich nicht genau. Wir sind jetzt in Gatineau. Oh ja, Französisch. Wir sind in Quebec! Fünf Minuten entfernt von der Grenze zu Ontario. Hier wird französisch gesprochen! Was bedeutet, dass Kamill etwas nervös vorher war. Aber unsere Couchsurfing Gastgeberin spricht beides. Und.... sie hat einen Hund. Wieder mal :-) Ich nenne es hier schon meine kostenlose Hundetherapie. Also der Plan: Wir suchen hier noch mal nach einem Auto bis zum 12. Oktober, danach gehts zur Farm für zwei Wochen. Danach Neufundland. Mit dem Auto - hoffentlich.

Donnerstag, 29. September 2011

Hamilton, das Bielefeld Kanadas

Bielefeld ist eine Stadt, die fast keiner wahrnimmt. Ihr Problem: sie liegt einen Steinwurf von einer dynamischeren, einer jüngeren und einer hübscheren Stadt entfernt (Paderborn).
Gleiches Problem hat Torontos Nachbar Hamilton. Doch während Bielefeld außer Paus Apartment und den gewaltigen Bären vor der Wohnung nun wirklich nichts zu bieten hat, hat Hamilton Charme, viel Wald, Wasserfälle und eine Uni. Bielefeld hat dagegen nur zwei Bahnhöfe, wobei einer Uni heißt. Der Teutoburger Wald Kanadas ist ein bisschen größer und heißt Niagararücken. Durch diesen sind wir mit Naomi und einer Freundin von ihr am Sonntag gewandert. Wandern? Hört sich langweilg an und ist es auch, von den schmalen Wegen, Abhängen, der tollen Aussicht über endlose buntgesprenkelte Wälder und der guten Zeit miteinander abgesehen.
Nun sind wir wieder in Toronto. Abschließend können wir sagen, dass der Aufenthalt in der Stadt, die von den außerhalb Hamiltons gerne "die Achselhöhle Kanadas" genannt wird, weil sie wie Bielefeld eine Industriestadt ist, echt gut war. Wir machten viel mit Naomi und Robin, unsere Hosts Sybille und Harold und Matt und Phil waren echt cool und das Hostel, das einzige in Hamilton, war top. War ne super Zeit.

Nun sind wir in wieder in Toronto und auf Jobsuche.

Dienstag, 27. September 2011



PSSt, Larissa hat Geburtstag!!!!

Samstag, 24. September 2011

Schwarz, schwärzer, Äthiopien

Wir hangen mal wieder mit Robin und ihrer Mitbewohnerin Naomi (die hier nur mit dem Sufix Mitbewohnerin genannt wird, weil man sie vielleicht noch nicht kennen möchte, für uns ist sie Naomi und uns nicht nur durch Albertastorys ans Herz gewachsen),Russl(einer Freundin von Robin) und unserem Host Phil rum. Diesmal aber in einem äthiopischen Restaurant. Äthiopische Küche ist für ihre Reichhaltigkeit, ihre Vielseitigkeit, ihre Frische bekannt.


Ok, erwischt, das war die italienische. Hab keine Ahnung, wofür die etiopische bekannt ist. Mit Pfötchen essen, womit ich kein Problem hab, weil meine typischerweise die dreckigsten sind, und flaches Fladenbrot, arabisch halt.
Beim Kaffee allerdings gilt: schwarz, schwärzer, Äthiopien. Ich bestellte mir nach dem Dinner eine fingerhutgroße Tasse originalen Äthiopienkaffee. Dieser ist wahrscheinlich seiner zähflüssigen Konsistenz und dunklen Färbung (asphaltgleich) die unterste Destillationsstufe (ähnlich wie Asphalt), in der obersten steht Kerusin.
Wer Zuhaus schnell und unkompliziert Äthiopienkaffee haben will, der fülle seine Tasse randvoll mit Instantkaffee, rand voll, und tropfe drei oder vier Tropfen gebrühtem Leitungswasser rüber. mmmmhhhh. Ein Genuss. Und um diesen Genuss noch zu verfeinern: Salz drauf. Ja richtig. Ich war genau so verwundert.
Dem Leser sei auch gesagt: es schmeckt wie es sich anhört, wie Asphalt mit Salz.

Meine Pumpe dachte, sie wäre ein Kolibri und die nachfolgende Nacht war laaang.

PS: ab heute halte ich Espresso für so ne Art Milchdrink

Freitag, 23. September 2011

In Kanada sind sogar die Hunde freundlich

Jeder, der mich kennt, wird bereits mitbekommen haben, dass ich Hunde nicht mag. Ich mache einen großen Kreis um sie, behalte sie im Auge, wenn sie in meiner Nähe sind und steige zur Not auch mal auf einen Stuhl, wenn sie im selben Zimmer sind wie ich. Immer schon.
Wenn man mit Hundebesitzern redet, ist die übliche Reaktion zumeist: "Keine Angst, der tuuut doch nix. Der ist ein ganz liiieber. Der hat noch niiiie jemanden gebissen." Na dann. Ich will mal den Hundeliebhaber treffen, der sagt: "Jup, mein Hund ist ne Bestie und beißt nur so um sich, also komm ihm nicht zu nah." Nie gehört.

Einer dieser Sorte war bereits im Besitz unserer ersten Hosts. Bei unserem unschuldigen Klingeln rann ein riiiesiger schwarzer Hunde laut bellend (Kamill sagt, er bellte nicht, ich sage, er tat's) angerannt und versuchte uns zu reißen. Oder nur mich eigentlich. Sawyer hieß er, der eigentlich eine Sie war. "Keine Sorge, der tuuut nix, der will nur spielen!" war die erste Begrüßung von Sybille, unserer ersten Gastgeberin. In der Tat hab ich meine Zweifel an der ausgehenden Gefahr dieses Hundes bekommen, als er sich flach auf den Rücken legte und den Bauch zum Kraulen austreckte, nachdem Kamill ihn nur einmal berührt hat. Die erste Zeit musste Kamill immer für reine Luft sorgen, wenn ich mich im Haus von A nach B bewegen wollte. Mit der Zeit hab ich mich mit ihr arrangiert: Ich beachte dich nicht, du mich nicht. Wir wurden keine Freunde, aber wir tolerierten uns.

Die letzte Nacht kamen wir erneut in das Vergnügen, bei einer Familie couchsurfen zu dürfen. Sie bestand aus Vater, Mutter, Sohn, Sohn, Tochter und - Hund. Die Kanadier sind ja bekanntlich die Freundlichkeit in Person. Die Familie überschüttete uns mit Gefälligkeiten, Drinks, Essen und allem, was das Herz begehrt. Nur der Hund - wieder eine kleine, wuschelige, weiße Sie mit Namen Patches (frag mich nicht nach Hunderassen) - war mir suspekt. Sie guckte mich mit großen, braunen Augen an, blinzelte ein paar mal, wedelte mit dem Schwanz und wenn ich mich aufs Sofa setze, kam sie zu mir und legte ihren Kopf auf den Schoss. Sie war mir suspekt, weil sie zu lieb war. Wo blieb die Bestie in ihr? Ich verlor endgültig meinen Respekt vor ihr, als ich ihr ein Spielzeug, das quietschte, wenn man drauf drückt, entgegenhielt. Bei jedem kleinsten Geräuch zuckte Patches zusammen und duckte sich. Sie sei etwas ängstlich, wenn es regnet, so erklärte ihr Herrchen mir das Verhalten. Aha. Fast schon sympathisch.


Als Patches mir morgens aufs Bett gesprungen ist und mir mit einem Hecheln und wedelnden Schwanz "Guten Morgen" wünschen wollte, war's mir dennoch zu viel. Der Hund muss draußen bleiben.

Mal sehen, vielleicht schließe ich mit dem nächsten Hund ja noch tatsächlich Freundschaft - wenn es ein kanadischer Hund ist.

Dienstag, 20. September 2011

genug NY


Gestern, Sonntag, war Gottesdiensttag. Da das auch unser Auschecktag war, konnten wir nicht lange nach einer Kirche suchen und entschieden uns für eine in unserer Nähe. In Brooklyn gibt es eine Million Kirchen, Glaubensrichtungen, Strömungen, Ansichten. Kirchengründung ist hier so beliebt wie Baseball. Eine Homepage hatte keine von denen.
Und wie war der Gottesdienst? Wie ein Soulkonzert und zwei Weiße mitten drin. Ratet mal wer diese Weißen waren. Ich habe zwar etwas Farbe durch die Sonnenstrahlung bekommen, der ich mich nicht entziehen konnte, fiel aber unverständlicher Weise trotzdem auf. Waren trotzdem alle nett und das obwohl ich mitgesungen habe.
Seit Sonntag haben wir auch wieder eine neue Kamera. Lumix G10. Ich mag das Systemkamerakonzept auch wenn das Objektiv an ihr etwas schwächelt. Hab mich gegen eine Lumix FX 5 entschieden (und bin mir noch nicht sicher ob ich es bereuen soll oder nicht?!?). Danach haben wir uns die Finger wund geklickt


o
Um 1 Uhr Nachts machten wir uns auf den Weg zurück nach Hamilton (mit 2 Stunden Verspätung). Für 600 KM brauchten wir auch 18 Stunden (davon 6 Stunden warten). Durchschnitt: Stolze 33 km/h! Nichts für german Autobahns. Aber das ist eine andere Geschichte

Samstag, 17. September 2011

New York, New York...

Wir sind jetzt fast eine Woche in New York und so langsam kann man sich ein Bild von der Stadt machen.

Wir haben den Broadway, den Times Square, den Central Park gesehen, waren auf der Liberty Island mit der Freiheitsstatue, haben den Ort besucht, wo das World Trade Center stand, Soho-Viertel und Wallstreet gesehen, Little Italy und Chinatown besucht... Wirklich schade, dass wir keine Fotos machen konnten (gehen davon aus, dass sie gestohlen wurde.)

Mein Eindruck: Hab noch nie eine Stadt gesehen, die gleichzeitig so bunt und grell ist und dabei so verfallen und dreckig sein kann! Hier leben ungefähr 19 Prozent der Einwohner in Armut, viele haben keine Krankenversicherung, während der Luxus und die Verschwendungssucht auf der anderen Seite unglaublich ist.
Hier ist ein Artikel aus dem Spiegel dazu:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,503740,00.html

Wenn man davon absieht, war es aber ein schönes Erlebnis, NY zu besuchen. Mein persönliches Highlight war auf jeden Fall Ellis Island. Das ist eine Insel direkt neben der Liberty Island, was mit der Fähre alle 15 Minuten erreicht werden kann und früher eine Einwandererschleuse war. Da sind zwischen 1896 und 1924 über 20 Millionen Einwanderer passiert, um sich als Immigrant registieren zu lassen und die Einreisegenehmigung zu bekommen.
Für mich war es echt interessant, über die Leute zu lesen und ihre Umstände, warum und wie sie hergekommen sind und wie das für sie war. Nachdem sie wochenlang auf dem Schiff fahren mussten, gab es dann immer noch das Risiko, dass sie keine Genehmigung bekommen und direkt den ganzen Weg zurück wieder in ihr altes Leben mussten. So konnte es auch passieren, dass Familien getrennt wurden. Über die Hälfte aller US-Amerikaner hat wohl in seiner Familiengeschichte mindestens eine Person, die durch Ellis Island eingereist ist. War sehr eindrücklich, davon zu lesen.
Hier ein Foto aus dem Internet:


Heute gehen wir den Tag ruhiger an, weil wir uns beide irgendwie eine Erkältung zugezogen haben. Morgen gehts wieder zurück nach Hamilton, wo ein Couchsurfer uns erwarten wird.

Freitag, 16. September 2011

OH NEIN!!! RADARHÄNDE!!!


Schöne Wurst, da ist man mal in New York, ich mein das kommt ja nicht alle Tage vor, ist ja nicht: "Schatz, ich hol Brötchen, danach fahr ich mal kurz nach diesen New York"(dieses Beispiel funktioniert nur adäquat mit nach diesen...) oder so und wir haben die Kamera verbummelt, verlegt, verloren, verklaut. Sie ist weg, einfach so. Unsere Idee war, dass sie einer entwendet haben könnte, aber eigentlich war sie am sichersten Ort der Welt versteckt: In einer Frauenhandtasche. An dem Ort an dem nichts auf die Schnelle gefunden werden kann und sei es ein rosa Elefant. Selbst nach diesem müsste man kramen, seine komplette Hand drin versenken, kräftig rühren und dabei immer die Zauberformel: "Hab's gleich, hab's gleich" rufen, um überhaupt irgendwann vor Anbruch des nächsten Tages den Rüssel des Tiers zu fassen zu bekommen.
Und aus diesem schwarzen Loch zum Umschnallen( das Photo zeigt das unter Verdacht stehende Loch mit einem Handtaschenmodel) soll der Dieb unbemerkt eine Kamera, gerade mal so groß wie eine Handfläche, entwendet haben? Dieser Mann muss Radarhände haben, aber naja, hier ist alles möglich heißt es doch. Auf jeden Fall ist Fakt: Keine Kamera!

Kann aber auch sein, dass ich sie einfach irgendwo... ach ich weiß auch nicht; bestimmt geklaut, das Ding.

Mittwoch, 14. September 2011

Noch mal hupen und es klatscht. Alles klar? Der Verkehr in NY


Ich wunderte mich immer hier, warum hupen die soviel?
Wir sind nun den zweiten Tag in New York und ich hatte Gelegenheit, den Verkehr hier zu studieren.
Am Anfang, ich war neu und unerfahren, dachte ich, dass der Vorfahrt hat, der als erstes hupt. Ich weiß nun, dass dieser Gedanke ganz und gar dumm und völlig abwägig ist. Kein Verkehrssystem der Welt würde eine solche Regelung einführen. Die Sache verhält sich auch ein wenig anders.
Der erste, der hupt, läutet nämlich einen Wettbewerb ein, in den alle treten müssen, die in dieselbe Richtung fahren. Hierbei müssen alle hupen. ALLE. Entzieht sich einer dem Gebot, wird er als Weichei abgestraft und muss als letzter fahren. Wurde im Hupkontest der Stärkste, also Lauteste ermittelt, darf dieser als erstes passieren. Der zweite wird im selben Verfahren ebenfalls ermittelt. Dies ist auch der Grund, warum die New Yorker so große Autos fahren. Da nun ihre Durchschnittsgeschwindigkeit 4 km/h beträgt, was nur geringfügiger über Nacktschnecke ist, brauchen sie die dicken Karren nicht für schnelle Fahrten, sondern für exorbitant laute Hupen.
Die großen Motoren sind nur Show, dienen bei diesem, der in der Natur vorkommenden Männlichkeitsritualen (siehe Widder und Co.) nur der Einschüchterung. Schließlich sind alle Beurteilungen subjektiv und ein Smartfahrer mit einer Sowasvon-Hupe hört sich subjektiv viel leiser an als der "Ich hab ein 9-Liter Volumen und damit mein ich nicht das Handschuhfach"-Monsterauto mit kleiner Druchschnittshupe.
Alles nur Einschüchterung.

(Blogeintrag verändert)

Montag, 12. September 2011

Moment, da war doch noch was...

Am Samstag haben wir die Niagarafälle besucht!
Wir sind mit einem Bus namens Casino-Coach gefahren. Der Name ist Programm: Für die Fahrt zum Kasino, das sich direkt an den Wasserfällen befindet, bezahlt man 12 Dollar, dazu bekommt man einen 10 Dollar-Gutschein für ein Essen im Kasino.
Als wir ausstiegen, hat uns die gute Dame vom Kasino dann nach unseren Ausweisen gefragtn, da wir anscheinend wir 16 aussehen, und uns gefragt, ob wir ins Kasino gehen würden. Ich habe daraufhin - guter Christ wie ich bin - entrüstet "Nein!" gesagt. Sie: "Are you sure?". Ich: "Yes!". Sie: "Really?". Ich: "Yes!".
Daraufhin hat sie uns freundlich einen guten Tag gewünscht. Außerhalb des Kasinos. Und ohne 10-Dollar-frei-Lunch.
Kamill hat mich daraufhin entgeistert angeguckt und gefragt, was das sollte. Erst dann dämmerte es mir, dass ich irgendwie die falsche Antwort gegeben habe. Nächstes Mal lass ich Kamill reden.

Die Niagarafälle waren jedenfalls echt super. Nicht so spektakulär, dass es uns den Atem rauben würde, aber doch echt sehenswert.

Mein kleines Highlight war die Fahrt mit einem Schiff bis kurz vor die Wasserfälle.
Der Rest der Gegend ist vergleichbar mit einem überdimensionalen Liborifest mit allerlei Kuriositätenläden, Geisterbahnen und kitschig-bunten Souveniershops. Hätt ich nie erwartet. Wer also beschauliche Natur genießen will, braucht nicht zu den Niagarafällen fahren!

Heut sind wir in New York angekommen. Da kein Couchsurfing-Host uns wollte, haben wir uns ein Hotel gegönnt. Hoffen auf morgen, ansonsten wirds teuer :-)
Ein Sonntag:

Sibille (bei ihr und ihrem Mann Herold durften wir vier Tage wohnen) bot uns an mit ihr in den Gottesdienst ihrer Kirche zu fahren. Sie geht in eine United Church Gemeinde (ein Verbund mehrerer Freikirchen). Die Gemeinde an sich war winzig aber alle super nett. So nett dass wir selbst im laufenden Gottesdienst von der Kanzel aus begrüßt wurden.


Danach zauberte Sibille ein wunderbares Sonntagsmahl. Oh wartet, ich habe vergessen dass es heute auch ein wunderbares Frühstück gab. Beinahe hätt ich auch unser fantastisches Begrüssungsessen vergessen, noch mal gut gegangen. Die Zwei sind einfach toll und wir mögen sie sehr.
Nachdem wir beschlossen ihnen doch nicht mehr auf der Tasche und ihrem Bett zu liegen, haben wir bei Robin rumgechillt.
Robin hat unser Wintervollausrüstung Obdach gewärt, so dass wir die erstmals vom Hals oder ich von meinem Rücken hab. Danach gabs was? Essen natürlich. Naomi, die mitbewohnerin machte eine "alles was übrig geblieben ist"-Suppe und Robin hat Muffins gebacken, die keine Muffins waren sondern irgendwas dessen Namen ich vergas aber das wir von unserer sorgenvollen Robin als Wegzehrung mitbekamen.

Samstag, 10. September 2011

Hamilton ist doch so nen Formel 1 Spunt oder nicht?

(K)

Oh Jungs und Mädchen, wir, die Blogger also Larissa und ich (wobei die Verwendung von erster Person Singular und Larissa als dritte Person blabla bla den Schreiber als Kamill verrät, erwischt) sind seit drei Tagen in Hamilton. Einige würden sagen, H... Was? Andere das arme Nest in Google stalken. OK, der Paderborner unter uns wird mich für das Wort Nest hauen, weil es immerhin 500000 Einwohner hat, allerdings ist es, sieht man von dem Studentenpack ;-)ab, eine beschauliche Stadt. Einige werden sie noch in diffuser Erinnerung haben. Da war doch was??? Richtig. Robin (eine Studienbekannte, die dasselbe Büro mit Holger und mir teilte) wohnt auch hier. Und sie haben wir gestern auch besucht. Sie kochte, und wie sie kochte... richtig gut sogar.
Hier in Hamilton ist sie in einer WG mit einer Mitstudentin,Noemi, die ebenfalls gerade ihren Master begann


Nicht nur, um Smartshittern unter uns das Wasser abzugraben, sei noch erwähnt, dass wir bei einer really really netten Famillie couchsurfen, die uns ihre unglaublichen Karbon-Fahrräder ausgeliehen haben (besser gesagt hatte ich ein unglaubliches Karbonfahrrad, Larissa hatte eine Krücke). Das erste, was ich Zuhaus vorhabe: Wohnung verkaufen und auch so nen DING HER!! Harold, der Host, zeigte uns auch die Stadt und Sybille kümmert sich rührend um die hilflosen Krauts. So lässts sich leben :-)

Donnerstag, 8. September 2011

Was für Wolf-Kenner

(K)Kenner kennen das Problem:
Du bist Wolf!
Ich?
Nein Du! Ich würd es sagen, wenn ich Wolf wäre. Sicher würdest du es, is klar.
Ich habs. Die ist Wolf!
Die spielt gar nicht mit. Und überhaupt, die ist eine Tasche.
Die Tasche ist Wolf?
Nein, die Tasche ist Seher!
Die war aber die ganze Zeit ruhig.
Ja eben, stille Wasser sind tief! Tod der Tasche! Wer ist für sie???



Sie sehen also, das Problem ist klar umschrieben?!?
Wer war nun der Wolf? Für diesen Zweck haben Annette und Irene uns mit passenden T-Shirts versorgt, damit dieses Problem nicht mehr auftritt. Cool wa?
PS: Die Tasche von Vika, handgenäht und geklöppelt, ist natürlich Wolf.

Dienstag, 6. September 2011

Eine Nacht im Puppenhaus

So, die ersten Tage sind vorueber. Zeit fuer einen kurzen Zwischenbericht. Unsere ersten vier Naechte im Hostel sind vorbei. Haben da gerade ausgecheckt und sind zu nem anderen rueberspaziert - beziehungsweise, ich bin spaziert, Kamill ist in etwa gekrochen, weil er unser ganzes Zeug noch alleine schleppen muss (darf wegen der OP immer noch nicht schwer heben...). Die hatten zum Glueck noch ein Zimmer frei und was soll man sagen? Es sieht aus wie ein total suesses Puppenhaeuschen! Enge Gaenge, lila Tapete, Bilder in dicken Goldrahmen... Stellen demnaechst noch Bilder rein.



Die letzten Tage haben wir mit langen Spaziergaengen durch Toronto verbracht, die ganzen kleinen Laedchen ausprobiert, gestern in ner Livebar gehockt, den Tag davor eine Shoppingmall besucht (ja, Sonntag, die hat jeden Tag auf...), und, ach ja, ein Auto haben wir gesucht. Gesucht. Gesucht...

...und nicht gefunden und aufgegeben zu suchen, da wir erfahren haben, dass die Preise fuer Versicherungen in Kanada unterschiedlich hoch sind. Es gibt eine Stadt, da sind die Preise ungefaehr doppelt bis fuenffach so hoch wie sonst wo, dreimal duerft ihr raten, wo. Richtig! Toronto! Hat also keinen Sinn, hier nach nem Wagen zu suchen. Verschieben die Suche auf unbestimmte Zeit und begnuegen und mit dem oeffentlichen Nahverkehr.

Noch was: Wir wissen zwar noch nicht, was wir morgen machen, aber - wir wissen bereits, was wir im November und Dezember machen: Tataratata: Wir fahren nach Neufundland und arbeiten dort in nem Center fuer weiss ich noch nicht! So eine Art Farmstay, wo wir arbeiten und dafuer umsonst Essen und Unterkunft bekommen. Weiss nicht genau, was das fuer eine Farm ist, aber hey, Neufundland!! Hoffen sehr, dass das klappen wird. Bis dahin schaun wa ma.

Sonntag, 4. September 2011

Der erste Tag: Hitze!


(L) Eigentlich fuhren wir ja nach Kanada - und nicht nach Australien oder so - um der Hitze zu entfliehen, denn wie jeder weiß, ist's in Kanada ja eher frisch. Unser erster Tag hier war für mich deshalb ein kleiner Schock gewesen: wir hatten durchgängig über 30 Grad Celsius. Beim Packen haben wir uns natürlich eher auf Wollkragenpullis und Skihosen konzentriert. Hmm. Hätte ich mal auf diese zurückgegriffen, hätte ich jetzt aber auch nicht den Sonnenbrand, den ich habe.


Ansonsten wars ein super Tag, an dem wir unsere Umgebung, vorrangig Chinatown, erkundet haben. Haben ein kanadisches Konto eröffnet. Wollten noch unsere Sozialversicherungsnummer beantragen

Samstag, 3. September 2011

Kanada ersten 5 Sekunden

(K)
zunächst mal das wichtigste. Wir sind in Toronto. Der Flug war zäh wie Kaugummi unter der Fußsohle aber alles in allem ereignisslos, sieht man von einer Zwischenlandung in Island ab, die zwar auch nicht das große Ereignis war, aber immerhin hat man seinen Fuß auf Elfenland gesetzt. In Kanada selbst wurden wir in einem Großraumbüro von einem Polizisten mit schusssicherer Weste begrüßt. Dies war an und fürsich kein Problem weil wir auf alle seine Fragen einfach mit Wissen wir nicht antworten konnten.
Unser Hostel ist ein Loch aber die Straße scheint sehr cool zu sein.


Donnerstag, 1. September 2011

Jetzt geht's looos! Jetzt geht's looos!

(Larissa) Frage: "Und, seid ihr jetzt langsam aufgeregt?". Antwort: "Äh, weiß nicht, eigentlich nicht, sollte ich?"
Mit der Aufregung rechne ich erst heute nacht, nämlich dann, wenn ich weiß, dass ich nur noch 4 Stunden Schlaf haben werde (da unser Zug nach Frankfurt morgen um 5.15h bereits los will) mir dabei noch fünf Dinge einfallen werden, die ich ja eigentlich noch vorher erledigt haben wollte und drei Sachen, die ich zu packen vergessen habe. Dann werd ich nicht schlafen können, morgen mies gelaunt aufstehen und Kamill elf Stunden lang - ach was sag ich, mit allem drum und dran zweiundzwanzig Stunden lang - auf die Nerven gehen.
Aber jetzt? Nö. Jetzt freu ich mich darüber, alles rechtzeitig organisiert zu haben (da mir die Dinge, die ich vergessen habe, natürlich noch nicht jetzt einfallen), eine tolle Abschiedsfeier gehabt zu haben (*danke!*) und den Tag heute noch schön entspannt bei unsern Eltern zu verbringen.

Freitag, 26. August 2011

Über blinde Därme und Sudokus

Nur noch eine Woche bis zur Abreise. Es sind noch ein Dutzend Dinge zu erledigen und was macht Larissa? Liegt faul herum, liest den ganzen Tag und schaut fern.
Hab diesen Montag meinen Blinddarm rausoperiert bekommen. Muss mich also "schonen".

Fing am Sonntagabebd alles ganz plötzlich mit Unterbauchschmerzen an. Ich legte mich hin. Dann kauerte ich mich hin. Dann weinte ich. Als es Kamill zu bunt wurde, fuhr er mich in die Notaufnahme.

So weit, so gut, dachte ich. Hier bin ich ja gut aufgehoben. Ich hatte das Glück, als dritte an die Reihe zu kommen, was ja nicht nach viel klingt. Eigentlich.
Vor mir waren eine Frau, die ohnmächtig wurde, nachdem sie in 28° C Schwüle den ganzen Tag lang nichts gegessen und einen dicken Mantel über ihre Kleidung trug und ein Mann, der mit dem Ausdruck „der Mann mit dem Husten“ aufgerufen wurde.

Als ich nach eineinhalb Stunden Warten und Erbrechen endlich die volle Fürsorge der Ärzte und Krankenschwestern – nein, wie hießen sie doch gleich? Gesundheits- und Krankenpflegerinnen? – genoss, war die Diagnose schnell getroffen: Akute Blinddarmentzündung. Während ich „den Mann mit dem Husten“ davon schlendern sah, wurde ich in ein Zimmer geführt, mit dem ich mich für die Nacht anfreunden musste.

Mittlerweile ist Freitag. Ich habe die Operation und vier Tage im Krankenhaus gut überstanden, ein Buch fast durchgelesen, einige besonders schwierige Sudokus geknackt und einen Großteil der Leute, die ich unbedingt vor der Abreise noch sehen musste, als Besucher getroffen. Mir geht’s gut, danke der Nachfrage und danke all denen, die an mich gedacht, mir geschrieben und mich besucht haben!

Donnerstag, 18. August 2011

so ein riesen Abenteuer, gääähnnn

Morgen sind es noch zwei Wochen bis zur Abreise und nein noch sind wir nicht nervös. Das ist wohl die häufigste Frage, immer gepaart mit der Aussage: "wird ein riesen Abenteuer, und so". Eigentlich war mein Plan ein langweiliges Leben in Toronto zu führen, aber die ständigen Beteuerungen dass es ein rieeeessen Abenteuer ist ließen mich an dem Plan zweifeln. Nun komm ich immer mehr zur Meinung Kanada währe wahrscheinlich von menschenfressenden Eingeborenen, von Killerspinnen und Monstern bevölkert.
Die zweithäufigste Bemerkung ist übrigens: "Ich war in VANCUVÄÄÄER,VANCUVÄÄÄR ist sooo toll! Ihr müsst nach VÄNCUVÄÄÄR! Fährt ihr nach VANCUVÄÄÄÄÄR???"
NOOO wir fahren nach Toronto. "Echt? Toronto? Oh, das tut mir leid."

Übrigens, das ist zwar nicht das politisch korrekteste was man so loswerden kann, aber VANCOUVER oder deutsch: VANCUÄÄÄÄR stinkt!

Mittwoch, 10. August 2011

Ein Blog? Wofür denn das?

Nein, unser Leben ist nicht so spannend, als dass wir es jeden Tag öffentlich feiern wollten. Aber wir planen, ab dem 02. September für einige Monate ins Ausland zu reisen. Kanada soll’s sein. Und da wir die wenigsten unseres Freundes- und Bekanntenkreises dort wahrscheinlich treffen werden und auch nicht sooo die große Lust haben, jedes Erlebnis zwanzig Mal einzeln mitzuteiln, haben wir uns eben für diesen netten Weg hier entschieden. Schaut mal ab und zu rein, schreibt uns Kommentare – und schon fühlt man sich, als wären Kamill und Larissa gar nicht weg!